[email protected] (Lisa Wölfl, Max Eberle, moment.at)
CN: Schilderungen von Gewalt an Frauen in vorgelesenen Täter-Statements.
Nico ist 25 Jahre alt und seit acht Jahren mit seiner Freundin zusammen. Als ein Streit zwischen ihnen eskaliert, schlägt er sie. Vier Wochen später sucht er nach Rat in einem Internet-Forum: "Sie war an dem Streit und der Eskalation nicht unschuldig, sie hat geschrien und mich persönlich beleidigt. Das ist für sie offensichtlich in Ordnung und sie sieht sich als das alleinige Opfer. Ich habe keine Aggressionen, an denen ich arbeiten muss. "
Täter-Opfer-Umkehr ist eine typische Strategie von Gewalttätern. Aber wie können sich Männer wie Nico, die nicht einmal Einsicht zeigen, aus dieser Gewaltspirale befreien? Das weiß Psychotherapeut und Männerberater Alexander Haydn. Er nennt vier Schritte, wie er körperliche Gewalt in seinem Anti-Gewalt-Training stoppt: Verantwortungsübernahme, Impulskontrolle, Gefühlssprache und Biografiearbeit.
Die Biografien der Männer, die zu Haydn kommen, sind ganz unterschiedlich: "Es gibt da kein Stereotyp", sagt Haydn. Dennoch gibt es einende Faktoren: Viele gewalttätige Männer haben selbst in der Kindheit Gewalt durch die Eltern erlebt. Was alle eint, ist das Rollenbild, das sie als Mann in der Familie einnehmen wollen - "es geht da viel um Macht und Kontrolle".
Dieses Rollenbild analysiert der Therapeut und Männerforscher Erich Lehner. Er fordert politische Entscheidungen, die Männer dazu bringen, sich in der Care-Arbeit mehr um die Familie zu kümmern, damit sie Empathie er-, und Gewalt verlernen.
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